Wasser

Uniper will Pumpspeicherkraftwerk Happurg wieder in Betrieb nehmen

Im Zuge der Energiewende kommt der Speicherung von Strom eine immer größere Bedeutung zuteil. Der Konzern Uniper setzt nun auf bewährte Technik – und nimmt ein Pumpspeicherkraftwerk wieder in Betrieb.
21.06.2024

Das Kraftwerk soll Uniper laut CEO Michael Lewis helfen, bis 2030 das selbstgesetzte Ziel von 80 Prozent klimaneutraler Erzeugungskapazitäten zu erreichen.

Der Energiekonzern Uniper will das Pumpspeicherkraftwerk Happurg östlich von Nürnberg bis 2028 wieder in Betrieb nehmen. Das Unternehmen investiere dazu rund 250 Millionen Euro, teilte ein Sprecher am Donnerstag mit.

Das Kraftwerk soll Uniper laut CEO Michael Lewis helfen, bis 2030 das selbstgesetzte Ziel von 80 Prozent klimaneutraler Erzeugungskapazitäten zu erreichen. Ein weiterer Punkt sei die Verlässlichkeit der Stromproduktion.

Süden braucht mehr planbare Kraftwerksleistung

«Insbesondere in Süddeutschland mit seiner starken industriellen Nachfrage fehlt es an planbarer Kraftwerksleistung. Mit dem Pumpspeicherkraftwerk Happurg wollen wir wieder mehr Speicherkapazität zur Verfügung stellen», teilte Lewis mit.

Das Pumpspeicherkraftwerk hat laut Uniper eine Leistung von 160 Megawatt (MW), eine Fallhöhe von 209 Metern und kann Energie für rund 850 Megawattstunden (MWh) Strom in Form von hochgepumptem Wasser speichern. Es ist demnach das größte Pumpspeicherkraftwerk in Bayern.

Schäden führten zum Aus

2011 war das Kraftwerk wegen Schäden im Oberbecken abgeschaltet worden. Es folgten Untersuchungen und ein Plan, wie das Kraftwerk wieder wirtschaftlich betrieben werden kann. Nun soll bis zum geplanten Betriebsbeginn 2028 den Angaben zufolge auch die Anlagentechnik im Krafthaus wieder instand gesetzt werden.

Das Kraftwerk war 2011 wegen punktueller Schäden in der Sohle des Oberbeckens aus Sicherheitsgründen vorsorglich abgeschaltet worden. Seitdem wurden intensive Erkundungen des Untergrunds und geotechnische Bewertungen erstellt sowie verschiedene Ansätze zur Sanierung geprüft.

Machbarkeitsstudie für Wiederinbetriebnahme

Auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse wurde zuletzt im Rahmen einer Machbarkeitsstudie ein technisches Konzept zur Ertüchtigung des Oberbeckens entwickelt und verfeinert, das eine wirtschaftliche Wiederinbetriebnahme ermöglicht.

Die zuständige Genehmigungsbehörde, das Landratsamt Nürnberger Land, hat dieses Konzept mit einem Planfeststellungsverfahren positiv geprüft. Im Rahmen des Gesamtprojekts soll auch die Anlagentechnik im Krafthaus in Stand gesetzt werden. (hp mit Material von dpa)