Wasser

Verband fordert Wasserkraftwerke an allen 81 Talsperren in NRW

An 38 von insgesamt 81 Talsperren in der Eifel und im Sauerland werde Wasserkraft bereits genutzt: Es sei dementsprechend noch "viel Potenzial" vorhanden.
06.04.2022

In den letzten zehn Jahren wurden nur 6 Megawatt an Leistung dazugebaut. (Symbolbild)

Die Ökoenergie-Branche hat in Nordrhein-Westfalen die Ausstattung aller Talsperren mit Wasserkraftwerken gefordert. An 38 von insgesamt 81 Talsperren in der Eifel und im Sauerland werde Wasserkraft bereits genutzt, teilte der Landesverband Erneuerbare Energien am Mittwoch im sauerländischen Olsberg mit. «Es ist also noch viel Potenzial vorhanden», sagte der stellvertretende Geschäftsführer Philipp Hawlitzky laut Mitteilung.

In Kombination mit schwimmenden Solaranlagen auf den Stauseen der Talsperren könne ein zusätzlicher Beitrag für die Energiewende geleistet werden. An Talsperren gebe es keine Konflikte mit dem Naturschutz und der Gewässerökologie. Der Verband kritisierte einen seiner Ansicht nach schleppenden Ausbau von Wasserkraft in NRW und forderte schnellere Genehmigungsverfahren.

In zehn Jahren um nur 6 MW gestiegen

In den vergangenen zehn Jahren sei die Wasserkraftleistung um lediglich knapp 6 Megawatt gestiegen. «Wir lassen einen wichtigen erneuerbaren Energieträger ungenutzt», sagte Hawlitzky. Laut LEE rangiert NRW mit einer installierten Leistung von rund 495 Megawatt hinter Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Zum Vergleich: Ein modernes Windrad an Land hat etwa eine Leistung von 6 Megawatt.

In ihrer Energieversorgungsstrategie schreibt die schwarz-gelbe Landesregierung der Wasserkraft bei der Energiewende eine wichtige Rolle zu. Betont wird, dass sie eine gesicherte Leistung zur Verfügung stelle. «Ihre Potenziale sind bereits weitgehend erschlossen», heißt es in der im Dezember veröffentlichten Strategie weiter. Vorangetrieben werden sollen demnach Sicherung, Modernisierung und Ausbau bestehender Anlagen sowie die Erschließung bisher noch ungenutzter Potenziale. Die Landesregierung will sich außerdem für eine höhere Vergütung bei kleinen Anlagen einsetzen. (dpa/gun)