Wasser

Wasserverbrauch: Pläne für Intel-Chip-Fabrik in der Kritik

Die geplanten Intel-Produktionsstätten sind ein riesiges Projekt. Der Hersteller benötigt für den Betrieb täglich so viel Wasser wie halb Magdeburg.
31.05.2024

Eine Computergrafik zeigt den in Magdeburg Komplex des US-Konzerns Intel.

 

Verbände und Kommunen kritisieren Pläne für den hohen Wasserverbrauch der geplanten Chip-Fabriken von Intel bei Magdeburg. Sie forderten bei einem Erörterungstermin zu den Bebauungsplänen unter anderem eine nachhaltige und ressourcenschonende Wasserversorgung. Mehr als 2000 Seiten hat der Antrag für die Baugenehmigung des 30-Milliarden-Vorhabens.

Das Unternehmen hatte angegeben, rund 18.000 Kubikmeter Wasser täglich für den Betrieb von zwei Chip-Fabriken zu benötigen. Dies entspricht rund der Hälfte des gesamten Wasserverbrauchs der Landeshauptstadt Magdeburg.

„Risse in den Häusern“

Kritik kommt neben Umweltverbänden vor allem von der Gemeinde Burgstall im Landkreis Börde. Ungeachtet sinkender Grundwasserstände sei eine verstärkte Förderung geplant, sagte Christian Kroll, der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde. Es gebe bereits eine Grundwasserabsenkung in der Gemeinde.

«Wir haben Risse in den Häusern, wir haben Schäden in der Forstwirtschaft, die Bauern haben Nachteile“, so Kroll. Die Gemeinde sei nicht gegen den Intel-Bau, aber könne nicht die Leidtragende sein. Die Pläne, wie möglicherweise auch Wasser aus der Elbe genutzt werden könne, seien nicht konkret genug.

Versorger beruhigt

Die Trinkwasserversorgung Magdeburg (TWM) wies darauf hin, dass für die aktuell geplante Ausbaustufe mit zwei Chip-Fabriken genügend Wasser zur Verfügung stehe. «Der Bedarf von Intel ist mehr als ausgeglichen», sagte Geschäftsführer Alexander Ruhland. Pläne der Stadt Magdeburg sehen vor, ein altes Wasserwerk nördlich von Magdeburg in der Colbitz-Letzlinger Heide zu reaktivieren.

Beim Landesverwaltungsamt waren nach der öffentlichen Auslegung der Planungsunterlagen 13 Einwendungen eingegangen. Bedenken meldeten demnach unter anderem Nabu und BUND an, sowie weitere Umweltschutzorganisationen und Einzelpersonen. Das Landesverwaltungsamt prüft nach dem öffentlichen Erörterungstermin die Einwände und wird dann über den Antrag des US-Unternehmens entscheiden. (dpa/hp)