Wasser

Werksausbau: Tesla will Wasser recyceln

Tesla will in Grünheide sein bisher einziges E-Auto-Werk in Europa erweitern. Bei einer Veranstaltung informierte das Unternehmen über den Ausbau. Umweltschützer sehen viele kritische Punkte ungeklärt.
19.07.2023

Blick auf das Werk der Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg. Der Autobauer will dort die Produktionskapazität auf eine Million Fahrzeuge jährlich erweitern.

 

Bei einer Informationsveranstaltung hat der US-Elektroautobauer Tesla über die Ausbaupläne für sein bisher einziges E-Auto-Werk in Europa informiert. Das Unternehmen will seine Produktionskapazität auf eine Million Fahrzeuge jährlich verdoppeln.

Tesla stellt dazu Anträge in drei Teilen auf eine umweltrechtliche Genehmigung beim Land Brandenburg. Mit dem ersten Antrag auf Teilgenehmigung sind laut Unternehmen auch ein Gebäude für die Lagerung von Stoffen, ein Lager für flüssige und gefährliche Abfälle und ein Labor für Batteriezelltests verbunden. Auch eine Recyclingstelle für Batterieabfälle und eine Anlage zur Rückgewinnung von Wasser aus dem Produktionsprozess gehören dazu.

Tesla will kein Wasser freigeben

Die Bürgerinitiative Grünheide begrüßte den hohen Grad der Wasserrückgewinnung – laut Unternehmen bis zu 100 Prozent. Gleichzeitig fordert sie, dass Tesla wegen des Wassermangels in der Region wieder Wasser freigibt. Für Ansiedlungen von Industrie und Gewerbe werde das Wasser zusehend knapp, sagte der Sprecher de Bürgeriniatiative, Steffen Schocht, der Deutschen Presse-Agentur.

Tesla wolle von den zur Verfügung stehenden 1,8 Millionen Kubikmetern aber nichts freigeben, weil es das Wasser selber brauche, berichtete Schocht nach einem Gespräch mit Vertretern des US-Elektroautobauers. Der ortsansässige Wasserverband Strausberg-Erkner hatte Tesla vertraglich Wasser nur für die erste Ausbaustufe zugesagt. Der Vertrag sieht eine Lieferung von 1,8 Millionen Kubikmeter pro Jahr an den Autobauer vor.

Sorge vor Verunreinigung des Grundwassers

Auch andere Konfliktbereiche seien noch nicht gelöst, sagte Schocht. «Wir sehen wegen der Störfälle im Werk weiterhin eine Gefährdung des Grundwassers.» Die Gefahr werde bei einem Ausbau des Werkes nicht kleiner. Zudem stehe die Fabrik im Wasserschutzgebiet, führte er an.

Der US-Elektroautobauer muss wegen des Ausbaus des Werks mehr Sicherheitsanforderungen als bisher erfüllen. Die Pläne führten dazu, dass der Betrieb nach der Störfallverordnung von der unteren Klasse in die obere Klasse eingestuft werde, hieß es im Unternehmen. Das schließe einen umfangreichen Sicherheitsbericht ein. Künftig seien weitere Meldepflichten erforderlich. (dpa/hp)