Gas

Bayernets und OGE wollen Wasserstoff-Netz errichten

Die Projektpartner hoffen auf Förderung durch das Bundeswirtschaftsministerium. Mit HyPipe Bavaria wolle man einen wichtigen Baustein zur Umsetzung einer Wasserstoff-Wertschöpfungskette liefern.
23.02.2021

Das Projekt soll den Weg in die Wasserstoff-Wirtschaft ebnen.

Der Münchner Fernleitungsnetzbetreiber Bayernets will dabei helfen, den Markthochlauf für Wasserstoff voranzubringen. Das Unternehmen hat in Zusammenarbeit mit Open Grid Europe (OGE) das Projektvorhaben HyPipe Bavaria auf den Weg gebracht. Das Ziel: Durch die Nutzung bestehender Transportleitungen oder Leitungstrassen sollen Wasserstoff-Quellen mit Bedarfsschwerpunkten in Bayern verbunden werden. In einer Pressemitteilung von Bayernets wird der Raum Ingolstadt du Burghausen konkret benannt. Eine entsprechende Projektskizze haben die beiden Partner im Rahmen des Interessenbekundungsverfahrens für die Förderung im Bereich IPCEI (Important Project of Common European Interest) Wasserstoff des Bundeswirtschaftsministeriums eingereicht.

Matthias Jenn, Geschäftsführer von Bayernets, will laut der Mitteilung mit dem Projektvorhaben HyPipe Bavaria einen wichtigen Baustein zur Umsetzung einer Wasserstoff-Wertschöpfungskette für Bayern und Deutschland liefern. Eine Wasserstoffinfrastruktur könne der Schlüssel für die Energiewende in Europa sein.

Leitungen auf Wasserstoff umstellen

Der Ausgangspunkt für HyPipe Bavaria ist die Deckung des Wasserstoffbedarfs in Deutschland und Europa durch Importmöglichkeiten für grünen Wasserstoff auf dem Schiffsweg. Das Projektvorhaben HyPipe Bavaria soll laut der Mitteilung das paneuropäische IPCEI-Projekt „Green Hydrogen @ Blue Danube“ und weitere bayerische IPCEI-Projekte in Burghausen und Ingolstadt befördern. Dazu könnten mittelfristig bestehende Gasleitungen auf Wasserstoffnutzung umgestellt und neue Leitungsinfrastrukturen geschaffen werden.

Das Vorhaben sieht einerseits vor, ein Wasserstoffnetz zu schaffen, um die in Regensburg zu entwickelnden Anlandeterminals für Wasserstoff an die zukünftigen Verbrauchszentren im Raum Ingolstadt anzubinden.

Anbindung an das österreichische Wasserstoffnetz

Zum anderen könnte der Industriestandort Burghausen/Burgkirchen im Südosten Bayerns über den Grenzübergangspunkt Überackern an das österreichische Wasserstoffnetz angebunden werden, welches von Gas Connect Austria GmbH (GCA) gemäß ihrer Interessensbekundung im österreichischen IPCEI-Prozess geplant wird. Die in HyPipe Bavaria vorgesehene Errichtung einer Wasserstoffleitung würde die Möglichkeit eröffnen, Überackern/Burghausen parallel zu bestehenden Leitungstrassen mit dem Netzknoten in Haiming zu verbinden. Die Wasserstoffversorgung im Raum Burghausen/Burgkirchen könnte dann vom Netzknotenpunkt in Haiming durch Nutzung bestehender Gasleitungen erfolgen. Diese würden auch zum Anschluss weiterer Industriekunden diskriminierungsfrei zur Verfügung stehen, so Bayernets in der Mitteilung. (amo)