Gas

Bis zu 40 Prozent weniger Kosten dank Wasserstoffspeicher

Die Speicheranlage war etwa einen Monat lang in den Strommarkt eingebunden. Durch die Speicherung lassen sich die variablen Kosten der Wasserstoffproduktion deutlich senken, so das Ergebnis.
17.10.2023

Vattenfall hat die Initiative Hybrit-2016 gemeinsam mit SSAB und LKAB auf den Weg gebracht.

Die Hybrit-Speicheranlage für Wasserstoff wurde erstmals unter kommerziellen Bedingungen auf dem Strommarkt getestet. Das Ergebnis:  Durch die Speicherung lassen sich nach Vattenfall-Angaben die variablen Kosten der Wasserstoffproduktion deutlich – um 25 bis 40 Prozent – senken. Hybrit ist eine Initiative, die 2016 gemeinsam von SSAB, LKAB und Vattenfall auf den Weg gebracht wurde.

Die Speicheranlage für Wasserstoff war etwa einen Monat lang direkt in den Strommarkt eingebunden. Das Ziel bestand darin, Wasserstoff aus fossilfreiem Strom mit variablem Strompreis zu möglichst niedrigen Kosten zu erzeugen, z. B. zu bestimmten Tageszeiten oder während längerer Zeiträume mit witterungsbedingt hohem Stromaufkommen. SSAB wurde dabei stetig und zuverlässig mit Wasserstoff versorgt, teilt Vattenfall mit.

Vattenfall: "Überzeugende Ergebnisse"

„Obwohl Vattenfalls Optimierung des Handels und Betriebs anhand realer Strompreise in eine Zeit mit geringen Preisschwankungen fiel, waren die Ergebnisse sehr überzeugend. Die Erprobung erfolgte in enger Abstimmung zwischen Hybrit Development und Vattenfall. Bei diesem Praxistest konnten wir in Echtzeit verfolgen, wie viel Geld durch die Nutzung der Speicheranlage eingespart wurde“, erläutert Marie Anheden, Senior Projektmanager bei Hybrit in einer Pressemitteilung.

Bisher hätten alle Forschungsprojekte an dem Wasserstoffspeicher, der sich unweit der Hybrit-Pilotanlage für fossilfreies Eisen in Luleå befindet, vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Die Bauform selbst habe sich bewährt – für eine schnelle Entleerung und Befüllung ebenso wie für Zeiten geringerer Aktivität. Bei der jüngsten Kampagne zur Senkung des Preises für die Wasserstoffproduktion kamen ein Simulationstool, ein neues Optimierungsmodell und die 100-Kubikmeter-Pilotspeicheranlage für Wasserstoff in Luleå zum Einsatz.

Verbrauch flexibel gestalten

„Diese Ergebnisse sind ebenso spannend wie wichtig, denn Wasserstoff aus fossilfreiem Strom steht im Zentrum der Transformation der Industrie. Die großtechnische Wasserstoffspeicherung macht es in einem Stromsystem mit schwankendem Angebot und variablen Preisen möglich, den Verbrauch flexibel zu gestalten und gleichzeitig die Industrie verlässlicher und kostengünstiger mit Wasserstoff zu versorgen. In großem Stil eingesetzt, kann sich die Wasserstoffspeicherung dämpfend auf Strompreisschwankungen auswirken. Das wiederum würde Investitionen in eine neue Stromerzeugung aus allen fossilfreien Energiequellen begünstigen“, führt Mikael Nordlander aus, der bei Vattenfall den Bereich Industriepartnerschaften leitet.

SSAB will die Entwicklung einer fossilfreien Wertschöpfungskette gemeinsam mit Vattenfall und LKAB weiterverfolgen. Der Wasserstoffspeicher und die fossilfreie Energieversorgung seien natürlich wichtige Teile des Ganzen, betont Tomas Hirsch, Direktor Energie und Emissionshandel bei SSAB. (amo)