Gas

Flüssiggaswirtschaft fordert gleiche Startbedingungen für Stadt und Land

Heizungsgesetz und Wärmeplanung: Der Deutsche Verband Flüssiggas warnt vor einer Ungleichbehandlung von netzgebundenen und netzfernen Räumen.
05.09.2023

Flüssiggas (LPG) besteht aus Propan, Butan und deren Gemischen und wird bereits unter geringem Druck flüssig.

Der Deutsche Verband Flüssiggas kritisiert ungleiche Anforderungen an netzgebundene und netzferne Räume, die sich überwiegend jenseits der Großstädte befinden. Der Entwurf des Wärmeplanungsgesetzes lege fest, dass bestehende Wärmenetze ab dem 1. Januar 2030 lediglich zu einem Anteil von 30 Prozent aus erneuerbaren Energien gespeist werden müssen. Der Entwurf des Heizungsgesetzes (Gebäudeenergiegesetz - GEG) dagegen verlange von Hauseigentümern, die sich dezentral mit Wärme versorgen müssen, ab dem nächsten Heizungseinbau 65 Prozent erneuerbare Energien zu nutzen – und das abhängig von der Gemeindegröße bereits ab 2026 bzw. 2028. Ein Unding, nach Überzeugung von Jobst-Dietrich Diercks, Vorsitzender des Verbands.

 

Mit höheren Anforderungen an den Einsatz erneuerbarer Energien und kürzeren Fristen für die Umrüstung würden die Menschen in netzfernen, überwiegend ländlichen Räumen bei der Dekarbonisierung der Wärmeversorgung schwerer belastet als die Betreiber der Wärmenetze und deren Kunden in den Städten. Deshalb müsse bei der Verzahnung von Heizungsgesetz und kommunaler Wärmeplanung dringend nachgebessert werden. „Nötig sind gleiche Startbedingungen für Stadt und Land zunächst bei der Frage, welcher Anteil erneuerbarer Energien zu leisten ist. Ferner ist nicht einzusehen, warum die Netzbetreiber erst ab 2030 „liefern“ sollen, die privaten Hauseigentümer in den ländlichen Räumen aber schon Jahre zuvor. Die Synchronisierung der Fristen und des Anteils erneuerbarer Energie ist zwingend geboten“, fordert Jobst-Dietrich Diercks vor der Verabschiedung des GEG im Deutschen Bundestag. Unter den Hauseigentümern in den ländlichen Räumen – vielfach Nutzer von Flüssiggas (LPG) – werde eine Wärmewende zu ungleichen Bedingungen in Stadt und Land nicht auf die erforderliche Akzeptanz stoßen. (amo)