Gas

Neuer Wasserstoffverbund will Hamburg grüner machen

Zwölf Hamburger Unternehmen, darunter die Stadtreinigung und Gasnetz Hamburg, haben sich mit ihren Wasserstoff-Projekten zusammengetan. Sie hoffen auf Fördergelder der Bundesregierung.
26.04.2021

Der Hamburger Hafen könnte zum Wasserstoff-Zentrum der Hansestadt werden.

Die Stadtreinigung Hamburg hat sich mit Airbus, ArcelorMittal, Gasnetz Hamburg, GreenPlug, Hamburger Hafen und Logistik AG, Hamburg Port Authority, HADAG Seetouristik und Fährdienst und dem Hamburg Green Hydrogen Hub (bestehend aus Shell, Vattenfall, Mitsubishi Heavy Industries und Wärme Hamburg) zu dem Wasserstoffverbund Hamburg zusammengetan. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung hervor. Gemeinsam haben die Partner einen Antrag auf EU-Fördergelder gestellt.

Bis 2026 können die Verbundpartner nach eigenen Angaben durch ihre Projekte die CO2-Emissionen in Hamburg um 170.000 Tonnen jährlich senken. Durch den Einsatz von Wasserstoff mittels Elektrolyse vor Ort, seeseitigen Importen und Anschluss an das europäische Wasserstoffnetz will das Verbundprojekt bis 2030 jährlich mehr als eine Million Tonnen der aktuell rund 16 Millionen Tonnen CO2-Emissionen in Hamburg einsparen, heißt es dazu in der Mitteilung.

Abwärme aus der Elektrolyse soll genutzt werden

Der vom Hamburg Green Hydrogen Hub produzierte grüne Wasserstoff soll vor allem fossile Brennstoffe in der industriellen Produktion sowie im Transport- und Logistiksektor ersetzen. Zudem ist die Nutzung von Abwärme der Elektrolyse für das Fernwärmenetz und die thermische Behandlung von Siedlungsabfällen geplant. Mit der geplanten Umwandlung eines Kohlekraftwerks in Hamburg-Moorburg soll der Weg in eine vollständige Wasserstoff-Wertschöpfungskette geebnet werden.

Die Projektpartner wollen ihre Vorhaben mit Aktivitäten in den Nachbarländern Norddeutschlands vernetzen. Eine internationale Zusammenarbeit soll vor allem dazu beitragen, Produktionsanlagen für erneuerbaren Strom und Wasserstoff, Infrastruktur und Distribution sowie Nachfrageerzeuger von der Schwerindustrie bis hin zu Straßen-, Schienen-, Wasserseitigen und Luftverkehr miteinander zu verknüpfen, führt die Mitteilung aus.

Projekte sind dringend auf Förderung angewiesen

Der von den zwölf Hamburger Unternehmen im Rahmen des EU-weiten Förderprogramms "Wichtige Projekte von gemeinsamem europäischem Interesse" (Important Projects of Common European Interest - IPCEI) vorgelegte Verbundantrag umfasst neun Projekte. Alle sind rund um das Hamburger Hafengebiet angesiedelt. Fördergelder würden dringend benötigt, um die „Kostenlücke zwischen grünem Wasserstoff und fossilen Anwendungen zu schließen“, so die Verbundpartner. (amo)