E-Mobilität

Der Elektroauto-Markt bleibt zäh

Der Marktanteil von reinen Verbrennern sinkt – mit Ausnahme von Deutschland. Dagegen sind Hybridautos gefragt.
18.07.2024

Die Nachfrage nach Elektroautos wächst nicht mehr so stark wie bislang.

In einem insgesamt sich erholenden europäischen Fahrzeugmarkt läuft der Verkauf von Elektroautos derzeit eher zäh. Nur knapp positiv ist die Zahl der Neuzulassungen von Elektroautos in der EU im ersten Halbjahr.

In den ersten sechst Monaten des Jahres 2024 stiegen die Neuzulassungen von Autos in der EU um 4,5 Prozent. Das zeigen Zahlen des europäischen Herstellerverbands ACEA. In Deutschland lag das Wachstum sogar noch höher: bei 5,4 Prozent.

Rückgang auf Monatssicht, minimales Plus im Halbjahr

Dagegen gingen die Zulassungen von batteriebetriebenen Elektroautos (BEV) im Juni um ein Prozent gegenüber Mai zurück. Damit sank der Marktanteil von BEV innerhalb eines Jahres von 15,1 auf 14,4 Prozent. Massiv gewachsen ist der Verkauf in Belgien (+50,4 Prozent) und Italien (+117,4 Prozent). Doch dies konnte die zweistelligen Rückgänge in Ländern wie Deutschland (-18,1 Prozent), den Niederlanden (-15 Prozent) und Frankreich (-10,3 Prozent) nicht ausgleichen.

Bei Betrachtung des gesamten ersten Halbjahres sind die Zahlen noch knapp positiv. In der EU wurden insgesamt 712.637 neue batteriebetriebene Elektroautos zugelassen. Dies entspricht einem bescheidenen Anstieg von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Deutlich getrübt ist die Bilanz bei Plug-in-Hybridautos. Die Zahl der Neuzulassungen reduzierte sich um 19,9 Prozent, wobei der Rückgang in Deutschland mit 3,4 Prozent nicht ganz so heftig ausfiel. Im Juni machten Plug-in-Hybride 6,1 Prozent des gesamten Automarktes aus, verglichen mit 7,9 Prozent im Vorjahr.

Gefragt sind dagegen Hybrid-Elektrofahrzeuge. Die Zulassungen erhöhten sich im Juni um 26,4 Prozent. Dieses Wachstum ließ den Marktanteil von Hybrid-Elektrofahrzeugen auf 29,5 Prozent steigen, gegenüber 24,4 Prozent im Juni 2023.

Deutsche Sonderentwicklung

Ein eigenwilliges Bild zeigt sich bei Benzin- und Dieselautos. Vor allem in Deutschland kletterte die Nachfrage nach Verbrennern und Selbstzündern. Damit gingen die Verkäufe in der europäischen Betrachtung nur leicht zurück. Bei Benzinern sorgte der Nachfrageschub in Deutschland um 12,1 Prozent dafür, dass der Nachfragerückgang im Juni in der EU nur 0,7 Prozent betrug. Ingesamt machen Benzinfahrzeuge nun 34,4 Prozent des Marktes aus, gegenüber 36,2 Prozent im Juni letzten Jahres.

Der Markt für Dieselfahrzeuge verzeichnete eine ähnliche Situation. Ein Zuwachs von Zulassungen in Deutschland um 12,4 Prozent lies die Zahlen europaweit nur um 0,9 Prozent sinken. Der Marktanteil von Dieselautos liegt europaweit bei 12,7 Prozent. Damit reduziert sich der kombinierte Anteil von Benzin- und Dieselautos von 49,6 Prozent im Juni 2023 auf 47,1 Prozent ein Jahr später. (wa)