ÖPNV

Wasserstoff tanken in Aschaffenburg

Die Stadtwerke eröffnen die erste H2-Tankstelle am bayerischen Untermain für den eigenen Fuhrpark, die Logistikbranche und die Öffentlichkeit.
17.06.2024

Die neuen Wasserstoffbusse, das Entsorgungsfahrzeug, aber auch beispielsweise die Brennstoffzellenfahrzeuge der Logistikbranche können die neue Wasserstofftankstelle nutzen.

Die Stadtwerke Aschaffenburg haben auf dem Gelände ihres Verkehrsbetriebs die erste Wasserstofftankstelle am Bayerischen Untermain eröffnet. Die Einweihung der öffentlichen Tankstelle markiere einen wesentlichen Schritt hin zu einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Mobilität in Aschaffenburg, sagt Oberbürgermeister Jürgen Herzing. Nicht nur die wachsende Wasserstoff-Flotte der Stadtwerke kann dort tanken. Im Fokus stehen auch die Brennstoffzellenfahrzeuge der sehr bedeutenden Logistikbranche am Bayerischen Untermain.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger erklärt: „Diese Anlage hat aus meiner Sicht Modellcharakter für Bayern und ganz Deutschland. Hier wird nicht einfach nur eine neue Tankstelle eröffnet. Vielmehr geht ein ganzes Wertschöpfungsmodell inklusive H2-Fahrzeugen an den Start und demonstriert, wie klimafreundlicher ÖPNV in Zukunft aussehen kann“, so Aiwanger.

Neue Busflotte pünktlich zur Eröffnung

  • Aschaffenburgs Oberbürgermeister Jürgen Herzing (r.) und Stadtwerke-Chef Stefan Maunz betanken den Bus mit Wasserstoff.

Für die Stadtwerke Aschaffenburg ist neben drei batterieelektrisch betriebenen Bussen seit vergangenem Jahr ein H2-Entsorgungsfahrzeug im Einsatz. Pünktlich zur Eröffnung der H2-Tankstelle wurden auch zwölf neue Wasserstoffbusse geliefert. „Damit fährt bereits jetzt ein Viertel der Stadtwerke-Busflotte emissionsfrei durch Aschaffenburg“, sagt Werkleiter Stefan Maunz.
 
Der Einsatz sowohl von batterieelektrischen Antrieben als auch von Brennstoffzellen in der Stadtbusflotte „ermöglicht es uns jetzt zu testen, welcher Antrieb für uns die bessere Lösung ist“, erklärt Stefan Maunz. Klar sei jedoch, dass sich schwere Arbeitsmaschinen wie Müllfahrzeuge aufgrund der notwendigen Leistung zumindest heute noch nicht rein elektrisch betreiben lassen. Das gelte auch für Busse mit längeren Umläufen.

Hoffnung auf die Pipeline

Die Kosten für die H2-Tankstelle beliefen sich auf rund 4 Millionen Euro. Rund 1,9 Millionen Euro Fördergelder erhielten die Stadtwerke hierzu vom Freistaat. Darüber hinaus steuerte der Bund 3,8 Millionen Euro Fördergelder für die Anschaffung der Brennstoffzellen-Busse bei. Schließlich konnte auch das H2-Entsorgungsfahrzeug dank einer Förderung des Bundes in Höhe von rund 670.000 Euro angeschafft werden. Insgesamt haben die Stadtwerke 13,5 Millionen Euro in die Mobilitätstechnologie Wasserstoff investiert.

Betankt werden können die Fahrzeuge mit 350 oder 700 bar. In fünf Speichern werden rund 1,3 Tonnen Wasserstoff vorgehalten. Das entspricht einem Energieinhalt von rund 4000 Litern Diesel. Zunächst wird der Wasserstoff per Lkw geliefert. Langfristiges Ziel ist aber, den Bayerischen Untermain bei Alzenau an die im Bau befindliche überregionale Wasserstoffleitung Midal-Süd anzudocken. (wa)